Scheffer Magnethebesysteme
Magnete für den Hohlprofiltransport
Lasthebemagnete müssen so beschaffen sein, dass die Last bei bestimmungsgemäßer Verwendung sicher aufgenommen, gehalten, transportiert und wieder abgesetzt werden kann. Die Haltekraft muss daher wesentlich höher sein, als die Gewichtskraft der Nennlast.
Sichere Lastaufnahme mit Magneten setzt ausreichende Magnetkraft voraus. Diese ist von vielen Einflussgrößen abhängig, so z.B. von
- Der Form der Last
- Der Steifigkeit der Last
- Der Oberflächenbeschaffenheit der Last
- Den Werkstoffeigenschaften
- Der Dicke der Last
- Dem Luftspalt zwischen Last und Magnet
Bei dem Transport von Hohlprofilen spielt dabei dieser Luftspalt zwischen Last und Magnet, wie auch der „Luftspalt“ in dem Material eine große Rolle.
Die Magnete müssen ein möglichst tiefes Magnetfeld besitzen, um das Material sicher heben zu können. Aus diesem Grunde werden in erster Linie Bundmagnete benutzt, welche ein tiefes Feld erzeugen. Diese können 2. 3, aber auch 4 Magnetpole besitzen.
Ursache der Aufmagnetisierung des Materials:
Speziell beim magnetischen Transport von ferromagnetischem Stahl (z.B. 42CrMO4) verbleibt nach dem Ausschalten des Magnetfeldes noch ein hoher Anteil von Restmagnetismus im Material. Ursache dafür ist die Ausrichtung der sogenannten „ Weißschen Bezirke“. Haben diese Bezirke dieselbe Ausrichtung, ist das Material messbar magnetisch.
Dieses Magnetfeld hat wesentliche Auswirkungen bei der Weiterverarbeitung des Materials:
- Metallspäne und Schleifstaub kleben am Werkstück.
- Sinterwerkzeuge verschleißen schneller.
- Stillstandszeiten bei Robotern/Beschickungsautomaten, weil Teile aneinander haften.
- Magnetfeldsensoren werden fälschlich aktiviert.
- Messfehler bei hochempfindlichen Messinstrumenten.
- Fehlerhafte Schweißnähte.
- Elektronenstrahlschweißen ist fehlerhaft.
- Schichtdicke beim Hartverchromen oder Titannitrit-Beschichtung ist ungleichmäßig.
- Kanten brechen beim Drahterodieren ab.
Entmagnetisierung während des Ausschaltvorganges
Zur Vermeidung dieser negativen Auswirkung des „Restmagnetismus“ kann bei der Scheffer Magnetanlage die Funktion des Entmagnetisierens angewählt werden. Dabei wird das Material beim Ausschalten der Magnete einem starken magnetischen Wechselfeld (Wechsel der Polarität von + und -) ausgesetzt, welches in seiner Stärke stetig bis auf Null reduziert wird. Durch den Einsatz einer schnellen Strommessung kann die Dauer dabei bis aufs minimale Maß reduziert werden. Die homogene Ausrichtung der „Weißschen Bezirke“ wird zerstört und die magnetische Wirkung nach außen reduziert.
Das Ergebnis
Nach der durchgeführten Entmagnetisierung wird das Hubwerk des Kranes wieder freigegeben und das Material kann ohne störende magnetische Auswirkungen weiterverarbeitet werden.
Durch den Einsatz von Siemens DCM Stromrichtern kann bei der Scheffer Magnetanlage der Strom und dadurch auch das Feld an den Magneten stufenlos geregelt werden.
Dabei wird pro Magnetgruppe ein eigener Stromrichter verwendet.
Die Ansteuerung der Magnetkraft im Teillastbetrieb kann dabei auf verschiedene Arten erfolgen.
- Als fester Wert
- Als Stufenschaltung mit binären Signalen oder als BCD Code
- Als stufenlose Vorwahl mittel Potentiometer oder Dezimalwert
Im Vollastbetrieb ist aus Sicherheitsgründen keine manuelle Regelung der Magnetkraft möglich.
Durch Zweihandbedienung ist aber ein Rückschalten auf Teillastbetrieb möglich. Dadurch kann die Magnetkraft dann wieder wie oben beschrieben geregelt werden.