Scheffer Magnethebesysteme
Magnete für den Blechtransport
Bei dem Transport von Blechen, zum Beispiel in Brennschneidbetrieben, ist eine der größten Herausforderungen die stetige Änderung des Längen- und Breitenverhältnisses. Daher müssen die Magnete hier oft mit verschiedenen Zusatzfunktionen ausgestattet sein. Auch werden sie meist von Hand oder motorisch gedreht um sie an die jeweiligen Bedingungen anzupassen. Auch gibt es Sonderlösungen, die nicht nur ein Drehen der Magnete oder Traversen ermöglichen, sondern oftmals auch das motorische Teleskopieren der Traverse, also den Abstand der Magnete zueinander verändern. Dadurch hat der Betreiber die Möglichkeit, Bleche in kompletten Walzlängen, Wildmaße oder auch im Format zu transportieren.
Ursache der Aufmagnetisierung des Materials:
Speziell beim magnetischen Transport von ferromagnetischem Stahl (z.B. 42CrMO4) verbleibt nach dem Ausschalten des Magnetfeldes noch ein hoher Anteil von Restmagnetismus im Material. Ursache dafür ist die Ausrichtung der sogenannten „ Weißschen Bezirke“. Haben diese Bezirke dieselbe Ausrichtung, ist das Material messbar magnetisch.
Dieses Magnetfeld hat wesentliche Auswirkungen bei der Weiterverarbeitung des Materials:
- Metallspäne und Schleifstaub kleben am Werkstück.
- Sinterwerkzeuge verschleißen schneller.
- Stillstandszeiten bei Robotern/Beschickungsautomaten, weil Teile aneinander haften.
- Magnetfeldsensoren werden fälschlich aktiviert.
- Messfehler bei hochempfindlichen Messinstrumenten.
- Fehlerhafte Schweißnähte.
- Elektronenstrahlschweißen ist fehlerhaft.
- Schichtdicke beim Hartverchromen oder Titannitrit-Beschichtung ist ungleichmäßig.
- Kanten brechen beim Drahterodieren ab.
Entmagnetisierung während des Ausschaltvorganges
Zur Vermeidung dieser negativen Auswirkung des „Restmagnetismus“ kann bei der Scheffer Magnetanlage die Funktion des Entmagnetisierens angewählt werden. Dabei wird das Material beim Ausschalten der Magnete einem starken magnetischen Wechselfeld (Wechsel der Polarität von + und -) ausgesetzt, welches in seiner Stärke stetig bis auf Null reduziert wird. Durch den Einsatz einer schnellen Strommessung kann die Dauer dabei bis aufs minimale Maß reduziert werden. Die homogene Ausrichtung der „Weißschen Bezirke“ wird zerstört und die magnetische Wirkung nach außen reduziert.
Das Ergebnis
Nach der durchgeführten Entmagnetisierung wird das Hubwerk des Kranes wieder freigegeben und das Material kann ohne störende magnetische Auswirkungen weiterverarbeitet werden.
Durch den Einsatz von Siemens DCM Stromrichtern kann bei der Scheffer Magnetanlage der Strom und dadurch auch das Feld an den Magneten stufenlos geregelt werden.
Dabei wird pro Magnetgruppe ein eigener Stromrichter verwendet.
Die Ansteuerung der Magnetkraft im Teillastbetrieb kann dabei auf verschiedene Arten erfolgen.
- Als fester Wert
- Als Stufenschaltung mit binären Signalen oder als BCD Code
- Als stufenlose Vorwahl mittel Potentiometer oder Dezimalwert
Im Vollastbetrieb ist aus Sicherheitsgründen keine manuelle Regelung der Magnetkraft möglich.
Durch Zweihandbedienung ist aber ein Rückschalten auf Teillastbetrieb möglich. Dadurch kann die Magnetkraft dann wieder wie oben beschrieben geregelt werden.